10.10.2015 11:28
Ich hab ihr dann verschiedene Schritte vorgeschlagen, wie sie herausfinden kann, welche Begabungen ihr Sohn hat und, um herauszufinden was er gerne machen würde. Ein völlig neuer Gedanke für sie! Eine Empfehlung bei einem befreundeten Handwerksbetrieb habe ich in diesem Stadium abgelehnt, da er, wenn er eine Lehre nur auf Drängen seiner Eltern macht, sicherlich ähnlich unmotiviert ist, wie in der Schule oder jetzt bei seiner Jobsuche. Und auch ein Coaching würde ich mit ihm nur unter ganz bestimmten Bedingungen machen, wenn er nämlich selber "wollen würde" und er mich selbst bezahlt (also nicht seine Eltern).
Der Vorfall hat mich noch ziemlich lange beschäftigt. Die Frage, wann der junge Mann (16 Jahre) wohl aufgehört hat, sich für sich selbst zu interessieren oder wann er die Verantwortung für sich abgegeben hat. Welchen Anteil seine Eltern daran wohl haben, ob sogenannte Helikoptereltern genau so einen Effekt auf die Kinder haben? Und warum seine Eltern, so gar nicht die Idee hatten, dass es bei einer Berufswahl um Interessen und Begabung geht. Ein Phänomen der Zeit? Wie gesegnet sind wir, die wir unsere Berufung und Aufgabe gefunden haben. Dass es Menschen gibt, die nicht mit Freude oder Spaß zur Arbeit gehen, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Denn wenn ein Mensch dort ist, wo seine Leidenschaft liegt, er das tut was ihm Spaß macht und was ihn erfüllt, dann will er immer! Dann muss niemand für ihn irgendetwas wollen, dann ist Arbeit ein Vergnügen.
Nachdenklich...
Ich bin gespannt, ob sie nochmal bei mir anruft!