Da stand ich nun am Meer und weinte. All die unterdrückten, ungeliebten Emotionen meines ganzen Lebens brachen sich nun endlich Bahn und ergossen sich in einem nimmer enden wollenden Strom heißer Tränen in die trübe See.
All der Schmerz drohte mich nun mitzureißen, aufzulösen in nicht verebbenden, salzigen Wogen aus meinem innerstem Quell. Aufgewühlter Dreck und Schlämme zurückliegender Jahre, Jahrzehnte gar Jahrtausende meiner Leben und der meiner Vorfahren schwemmte, drängten nun an die Oberfläche der salzigen Gewässer meiner Heilung.
Dann, kurz bevor ich mich aufzulösen drohte in den aufgewühlten Wassern am weiten Horizont zwischen den Gezeiten, durchzuckt mich der Blitz der Erkenntnis:
Nicht ich verliere mich in diesen emotionalen Fluten meines Lebens, ich bin eins mit der Unendlichkeit des immer währenden Ozeans dieser Gefühle, der irdischen Erlebnisse der Menschheit.
Weit bin ich, ohne Anfang und Ende, eine Erfahrung unter vielen und doch der Tropfen, der das Fass nun zum Überlaufen bringt.
Ich bin die Heilung. Ich bin das Meer. Ich bin all-eins.